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  • Wedding à la carte

So gelingt die Feier mit kleinen Gästen

Caterina von Wedding à la carte und Simone Gori von hochzeitum3 berichten in einem Interview der Swiss Wedding über ihre Erfahrungen mit Kindern an der Hochzeitsfeier.

Artikel, publiziert in der Swiss Wedding.


Zwei bewährte Wedding-Expertinnen unterhalten sich über Vorzüge und Stolpersteine von Hochzeitsfeiern mit Kindern. Wir haben sie belauscht und die besten Tipps für Ihre Planung zusammengefasst.


REDAKTION Christine Hinnen, Swiss Wedding


Nach der romantischen Verlobung schweben viele Paare auf Wolke sieben. Dieser Zustand hält aber meist nur wenige Tage oder Wochen an, denn gleich zu Beginn der Hochzeitsplanung müssen ein paar richtungsweisende Entscheidungen getroffen werden, die Auswirkungen auf die gesamten Feierlichkeiten haben. Dazu gehört nicht zuletzt: Feiern wir mit oder ohne Kinder? Diese Frage hat weitreichende Auswirkungen, deren sich viele Brautpaare nicht immer bewusst sind. Caty Pelosato von «Wedding à la carte» und Simone Gori, Traurednerin bei «lovely words» sowie Bloggerin bei unserem Digital Partner hochzeitum3.ch, haben sich auf unsere Bitte hin zum Expertinnengespräch getroffen.

Caty: «Kinderfrage ist entscheidend» Wen laden wir zu unserer Hochzeit ein? Mit dieser zentralen Frage muss sich das Brautpaar ganz am Anfang auseinandersetzen. Die Anzahl Gäste ist massgebend fürs Budget, die Wahl der Locations für Zeremonie und Feier, aber auch für den Tagesablauf. Bei der Zusammenstellung der Gästeliste stellt sich insbesondere auch die Frage: Wer kommt mit Kindern? Wollen wir überhaupt Kinder an unserer Hochzeit? Die Entscheidung liegt beim Brautpaar, denn es ist sein Tag. Mit Kindern wird eine Hochzeitsfeier vielleicht eher ein Familienfest als eine rauschende Party.


Simone: «Kommunikation ist wichtig» Wichtig ist, dass das Paar sich bewusst ist, dass nicht alle Gäste auf eine solche Ankündigung positiv reagieren. Die einen freuen sich bestimmt, wieder einmal einen Abend zu zweit verbringen zu können, und haben den Babysitter gebucht, bevor die Einladung überhaupt ins Haus geflattert ist. Andere tun sich dagegen schwerer damit, sich von ihren Kindern zu trennen, und fühlen sich bevormundet. Besonders knifflig kann die Situation sein, wenn man eigentlich keine Kinder an der Feier möchte, aber seine Nichten oder Patenkinder trotzdem dabei haben und etwa als Blumenmädchen einsetzen will. Ich finde: Da diese Kinder eine besondere Verbindung mit dem Brautpaar haben, sind hier Ausnahmen verständlich. Eine Möglichkeit wäre es auch, dass die Kids zum Beispiel nach dem Apéro abgeholt werden, damit die Feier wie gewünscht unter Erwachsenen stattfinden kann. Mein Tipp: Ihr kennt eure Gäste selbst am besten. Wenn ihr vermutet, dass jemand Probleme mit eurer Entscheidung haben könnte, sprecht das Thema persönlich und mit Fingerspitzengefühl an und erklärt eure Beweggründe. An Meinungsverschiedenheiten wie der Kinderfrage sind schon Freundschaften zerbrochen, das muss nicht sein.


Caty: «Professionelle Betreuung und Bewirtung» Die Kinder, die eingeladen werden, sind auch Gäste. Sie haben Erwartungen und Bedürfnisse. Die Location sollte einen Kinderbetreuungsraum oder einen Spielplatz anbieten. Wenn es um die Betreuung der kleinen Gäste geht, lohnt es sich, eventuell auf einen professionellen Dienstleister zurückzugreifen. Hier gilt zu unterscheiden, ob es sich um Animateure handelt oder ob es um eine richtige Kinderbetreuung geht. Bei einer kleineren Kindergruppe kann auch auf eine Bekannte oder auf Krippenpersonal zurückgegriffen werden, doch bitte daran denken, dass die Kinder nicht nur bespasst, sondern auch beaufsichtigt werden müssen. Das Thema Essen ist zentral, denn die meisten Kinder sitzen nicht gerne lange bei den Mahlzeiten und warten nicht gerne darauf. Auch sollte der Kindertisch an die Kinder angepasst sein. Das bedeutet : Gläser mit Süssigkeiten, Malstifte und Spiele statt Kerzenständern und teurem Blumenschmuck. Wie wäre es mit einer Wundertüte, passend zur Hochzeit, gefüllt mit Rätseln, kleinen Spielzeugsachen oder ähnlichem?


Simone: «Kinder bei der Trauung: Macht euch auf Überraschungen gefasst» Grundsätzlich ist eine Freie Trauung für ein Kind vielleicht etwas unterhaltsamer als eine kirchliche Hochzeitsfeier, und es muss nicht ganz so lange still sitzen. Trotzdem kann ich es gut verstehen, wenn Kinder sich nicht eine Dreiviertelstunde lang darauf konzentrieren können, dass die Erwachsenen vorne reden. Lachen, gelegentliches Quietschen oder Zwischenrufe gehören dazu. Allerdings bin ich immer froh, wenn Eltern mit ihrem Kleinen unaufgefordert rausgehen, sobald sie die Trauung wirklich stören.


Caty: «Kinderbetreuung während der Zeremonie gut durchdenken»

Ich höre oft : «Kein Problem, mein Kind ist ganz lieb und stört nie, es liebt seine Grossmutter

und ist bei ihr immer ganz ruhig.» Ich empfehle jedoch Brautpaaren mit Kindern: Nehmt Bezugspersonen für die Kinder mit, die «nicht so wichtig sind», die unter Umständen auch das Jawort verpassen können, ohne dass ihr euch nachher jahrelang Vorwürfe machen müsst.


Simone: «Kids wollen nicht zuschauen, sondern mitmachen»

Für die Trauung sollten Paare bedenken, dass die Anwesenheit von Kindern den Fokus von ihnen als Brautpaar ablenkt. Falls sie eigene Kids haben, bietet es sich natürlich an, die Kinder miteinzubeziehen – vielleicht verbindet man die Trauung mit einer Willkommens- oder Namensfeier? Manchmal binde ich die Kinder auch ins Trau-Ritual ein, zum Beispiel dürfen sie das während der Trauung von Mami und Papi gepflanzte Bäumchen mit einer kleinen Giesskanne wässern. Bei Hochzeiten mit vielen kleinen Kindern ist mit vielen Kinderwagen zu rechnen. Liebe Brautpaare, überlegt euch früh genug, wo der Kinderwagen-Parkplatz sein soll. Vor der Kirche oder direkt beim Trauungsort ist es nicht ideal, denn so sind die Gefährte immer auf den Bildern des Fotografen zu sehen.


Caty und Simone sind sich einig: Alles in allem sind Hochzeiten mit Kindern etwas Wunderschönes. Und genauso toll sind Feiern unter Erwachsenen. Das Brautpaar

bestimmt, was es will, sollte dann aber konsequent sein und sein Fest klar auf Erwachsene oder auf Kids ausrichten. Dann steht einer unvergesslichen und rauschenden Feier nichts mehr im Wege.»

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